Handwerk trifft Kunst

Autorin I Fotos: Larissa Sailer

Holzimitationen, Betonoptik, Vergolden und Illusionen – vor lauter beeindruckenden Techniken wusste man gar nicht, wohin man zuerst schauen sollte: Lieber Susan Arnild aus Dänemark beim Imitieren von Fliesen beobachten? Oder die detailgetreuen Holzmaserungen einer Holzimitation genauer betrachten? Anschließend dem Italiener Paolo Bello beim Modellieren von Stuckornamenten über die Schulter schauen?

Eigentlich ist jede einzelne Technik und Dekorationsmalerei für sich genommen schon ein Kunstwerk. Kommen knapp 50 Künstler und Künstlerinnen aus aller Welt an einem Ort zusammen, ist das ein kreativer und handwerklicher Genuss.

Das Programm – ein Erlebnis

Während im Erdgeschoss des „Museums der Arbeit“ die fertigen Arbeiten der Künstler und Künstlerinnen präsentiert wurden und als Ausstellungsfläche diente, gab es ein Stockwerk darüber beeindruckendes handwerkliches Können zu bewundern: Die Etage war gespickt von Künstlern, Besuchern, Stellwänden, Farben, Pinseln, Leinwänden und viel Handwerkskunst.

Vor Ort malten die Dekorationsmaler ihre Imitationen, Illusionen und Optiken. Der Clou : Die Künstler konnten so hautnah bei der Arbeit beobachtet werden und alle, sowohl Teilnehmende wie auch Gäste, durften den Arbeitenden über die Schulter schauen. Eine einmalige Gelegenheit, sich den ein oder anderen Trick von den Profis abzuschauen.

Auch bei den exklusiven Vorführungen der Dekorationsmaler konnten die Gäste viel mitnehmen. So zeigten fünf Dekorationsmaler individuelle Techniken wie Fliesen-, Marmor- und Holzimitation, modernes Vergolden, Graumalerei oder Betonoptik. Diese Vorführungen boten daher nicht nur genaue Einblicke in die Entstehung der Techniken. Die Vorführenden erklärten den Zuschauern auch Schritt-für-Schritt die Entstehung einer solchen Technik.

Das traditionelle gemeinsame Wandbild durfte nicht fehlen. Unter der Anleitung des Wandbildkapitäns Jan Berghuis aus den Niederlanden entstand in diesem Jahr eine beeindruckende und farbenfrohe Stadtkulisse von Hamburg. Auch bei einem internationalen Treffen wie dem Salon klappt nicht immer alles reibungslos: Etwa wenn die Leinwand für das Wandbild noch in einem Atelier mitten in der Hamburger Speicherstadt liegt. Organisatorin und Salon-Mitglied Friederike Schulz: „Das Wandbild, das während des Salons für das Museum der Arbeit entstanden ist, sieht super aus und ist zeitig fertig geworden, trotz zu spät angelieferter Leinwand.“

Internationaler Austausch

Aber nicht nur die Kunst und Malerei selbst standen während dem „Salon“ im Mittelpunkt. Auch der Austausch unter den Teilnehmenden war ein wichtiger Aspekt des jährlichen Zusammenkommens. „Es macht Spaß, miteinander zu malen, zu reden und Techniken auszutauschen“, freut sich Salon-Mitglied Cathy Conner aus den USA. Der Austausch von Fertigkeiten ist seit jeher ein wichtiger Bestandteil der jährlichen Treffens: Das bewahrt alte Techniken und Traditionen, die gerade für die nachfolgende Generation von unschätzbarem Wert sind.

Friederike Schulz freut sich über eine gelungene Veranstaltung: „Alles ist super gelaufen. Viele tolle und interessierte Besucher und Besucherinnen. Es kamen Leute aus der ganzen Welt zu Besuch zum Salon.“ So reisten die Interessierten nicht nur aus der Schweiz, Niederlande oder Dänemark an. Auch eine Australierin mischte sich unter den Salon und war begeistert: „Indeed this has been an absolutely fantastic show with brilliant artisans from all around the world.“

Zudem freut sich die Organisatorin über viele herausragende Arbeiten sowohl in der Ausstellung als auch im Arbeitsbereich.

Man darf gespannt sein auf das kommende „Salon-Jahr“ im dänischen Horsens. Dort kommen vom 8. bis 11. Mai 2025 erneut Künstler aus aller Welt zusammen, um ihr Wissen und ihre Leidenschaft für die Dekorationsmalerei zu teilen.

Weitere Fotos:
www.malerblatt.de