Mit seinen roten Holzelementen fällt der prägnante Altbau von 1887 sofort ins Auge. In dem Haus befinden sich mehrere Wohneinheiten und – im Erdgeschoss – die Verwaltung und das Verkaufsbüro der Firma Holz-Schödel, deren Inhaber Peter Schödel ist. Als Besitzer des Gebäudes war dieser schon seit längerem unglücklich über den Zustand der historischen Fassade und gab deshalb ihre Sanierung in Auftrag: „Wir hatten die Fassade vor etwa 30 Jahren schon einmal überarbeiten lassen“, erläutert Schödel. „Damals wurde leider eine Farbe verwendet, die eine gummiähnliche Substanz hatte. Das hat sich mit dem mineralischen Untergrund des historischen Hauses überhaupt nicht vertragen. Geschlossene Risse sind schnell wieder aufgeplatzt, Wasser ist eingedrungen und schließlich auch ins Mauerwerk eingezogen. Das konnte so nicht bleiben.“
Aufbausystem der Altbau-Sanierung
Aus dieser wenig erfreulichen Erfahrung heraus legte Schödel nun besonders großen Wert auf eine qualitative und langlebige Ausführung der Sanierungsarbeiten. Mit seinem Vorhaben wandte er sich an den Malerbetrieb Peter Reiss, mit dem er bereits in einem anderen Projekt zusammengearbeitet hatte. Seine Anforderung: Die Fassade sollte wieder in ihren eleganten Ursprungszustand versetzt werden – und diesmal deutlich länger halten. „Die Schäden an der Fassade durch den unsachgemäßen Produkteinsatz waren erheblich“, berichtet Oliver Popp, Inhaber des Malerbetriebs Reiss. „Es zeigte sich ein Gitterriss-Bild, der Anstrich hatte Blasen geschlagen und eindringendes Wasser hatte den Putz und das dahinterliegende Mauerwerk richtiggehend zersetzt. Den Sandstein konnte man teilweise mit der bloßen Hand ausgraben.“ Die Firma Reiss holte Alligator-Außendienstler Thomas Bauer mit ins Boot. Er schlug dem Malerbetrieb ein Aufbausystem vor, um die Fassade von Grund auf wiederherzustellen.
Glatte Oberfläche
„Und dann ging es los: Erst mal musste wirklich alles runter“, erzählt Popp weiter. „Wir haben die Fassade komplett abgebeizt und nachgewaschen. Danach hat das Haus ausgeschaut wie ein Schweizer Käse.“ Die Fassadenflächen armierten die Maler komplett mit Gittermatten und Multimörtel. Sämtliche Anschlussstellen bearbeiteten sie mit Anputzleisten, Putzabschluss- und Blechanschlussprofilen. Sämtliche Laibungen, Lisenen und Faschen beschichteten sie mit Kieselit-Streichvlies. Die Endbeschichtung erfolgte – nach vorheriger Grundierung mit Kieselit-Grundiermittel – in zweifacher Beschichtung mit Kieselit-Fassadenfarbe. Als mineralisches System eignet sich Kieselit besonders gut für die Bearbeitung historischer Fassaden wie dieser in Hof.
Rund 750 Quadratmeter Fassadenfläche bearbeitete die Firma Reiss auf diese Weise. Die Maler verbrauchten dabei fünf Tonnen Multimörtel, 300 Quadratmeter Eckgewebe, 70 Meter Putzabschlussprofile und 750 Quadratmeter Nylongewebe. Mit der Farbgestaltung der Fassade orientierten sich die Beteiligten im Wesentlichen an der bestehenden Farbauswahl. Das Beige ist jetzt ein wenig heller, der Rotton der Holzelemente ein bisschen kräftiger. Damit schnellstmöglich Fortschritte am Gebäude sichtbar waren, bearbeitete das Maler-Team immer zwei Hausseiten komplett bis hin zum Schlussaufbau.
Langfristig stabile Altbau-Sanierung
„Solche großen Flächen so schön ebenmäßig wieder hinzubekommen, ist nicht einfach. Einfach die Risse zu verschließen, damit wäre es hier nicht getan gewesen. Die schadhaften Stellen hätten sich nach ein paar Jahren wieder gezeigt. Deshalb waren hier der Einsatz von Streichvlies und vor allem die vorgenommene Armierung besonders wichtig“, ordnet Thomas Bauer von Alligator ein. „Die sorgfältige und aufwendige Ausführung, die die Firma Reiss hier vorgenommen hat, wird sich in der Langlebigkeit der Fassade widerspiegeln.“
Peter Schödel ist zufrieden mit den Arbeiten an seiner Fassade. Von der Kundschaft seines Holzfachhandels wird er häufig auf die gelungene Sanierung angesprochen und erhält viele positive Rückmeldungen. „Die Fassade macht jetzt einen ganz anderen Eindruck: Sie sieht toll aus, ist perfekt hergerichtet und wirkt äußerst solide und langlebig“, so Schödel abschließend. „Das war keine kleine Investition. Aber es ging ja nicht nur um eine optische Verschönerung, sondern auch darum, die Fassade langfristig wieder stabil aufzubauen.“
Putzfassaden richtig reinigen
